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Was ist Bisphenol A?

Mit einer Jahresproduktion von über 4 Millionen Tonnen ist Bisphenol A eine der meist produzierten und eingesetzten Chemikalien der Welt. Bisphenol A oder umgangssprachlich BPA wird hauptsächlich zur Herstellung von Kunststoffen eingesetzt. Täglich begegnet uns dieser Stoff und meistens wissen oder erkennen wir ihn nicht. Ob Essgefäße, Einwegverpackungen, beschichtete Dosen, Baby- oder Kunststoff-Flaschen - fast überall findet sich der Stoff, wenn Nahrungsmittel in Kunststoff eingepackt sind.

Problematisch wird es, wenn durch Wärme oder Aufheizen der Produkte im Verpackungsmaterial Bisphenol A freigesetzt wird und dadurch in unsere Nahrungsmittel gelangt. Somit wird das Aufwärmen von Flüssigkeiten in Babyflaschen zur Gefahr für Kleinkinder und Babies. Neuen Erkenntnissen zufolge bewirken auch die Mineralien und Salze in Mineralwässern, dass Bisphenol A aus den Kunststoff-Flaschen gelöst wird.

Da Bisphenol A in Laborstudien bei Mäusen und Vögeln die Sexual- und Gehirnentwicklung stört, häufen sich die Stimmen der Kritiker, welche den gleichen Effekt auf den Menschen befürchten. BPA kann unter bestimmten Umständen eine östrogenartige Wirkung haben und steht deshalb im Verdacht, bei Menschen erbgut- und gesundheitsschädlich zu sein. Selbst geringe Konzentrationen können unter anderem zu Prostata-Vergrößerungen oder verminderter Spermienqualität führen. Aktuelle Studien lassen vermuten, dass die immer früher einsetzende Geschlechtsreife von jungen Mädchen auf Bisphenol A zurückzuführen ist.

Die FDA (= Food and Drug Administration) aus den USA hat bereits Bedenken darüber geäußert, dass dieser Stoff in Babyflaschen eingesetzt wird. Als erste Reaktion darauf haben einige der größten Babyflaschenhersteller einen Verzicht bei der Produktion erklärt. In Frankreich und Kanada zum Beispiel ist der Einsatz von Bisphenol in Babyflaschen verboten.

Auch in Thermopapier (Kassenbons) wird der Stoff eingesetzt und kann durch die Altpapierrückführung auch in Papierverpackungen für Nahrungsmittel gelangen. So empfiehlt das Umweltbundesamt wegen möglicher Gesundheitsrisiken die EU-Grenzwerte für Bisphenol A zu reduzieren.

Die Diskussionen über die Einschränkung oder das gezielte Verbot im Nahrungsmittelbereich steht erst am Anfang und die Zukunft wird zeigen, wie die Behörden mit dem Stoff umgehen. Doch der Konsument kann bereits jetzt Vorsichtsmaßnahmen treffen, zum Beispiel sollte das Aufwärmen von Nahrungsmitteln in Plastikverpackungen auf ein Mindestmaß reduziert werden. Zudem greift man beim Einkauf eher zu Glasflaschen statt Kunststoff.

 

Quelle und weitere Informationen:

www.initiative.cc

http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3782.pdf